Patientin aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie beim plastischen Gestalten mit einem Kunsttherapeut.
Zwei Patientinnen der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie entspannen im Snoozleraum.
Mitarbeiterin liest einer Patientin aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Snoozleraum vor.
Therapeutinnen mit einer Gruppe von Kindern aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Wald.

Unser Therapiekonzept

Ein integratives Gesamtkonzept aus u.a. Psychotherapie, Verhaltenstherapie, Spieltherapie, Traumatherapie und Anthroposophischer Medizin

Die Behandlung erfolgt im Rahmen eines Gesamttherapieplanes unter Einbeziehung eines Arztes oder Psychologen und eines Bezugspädagogen. Dafür stehen drei Stationen mit verschiedenen Altersgruppen zur Verfügung. Die Abteilung verfügt auch über eine fakultativ geschlossene Station, z. B. zur Behandlung von akut suizidalen Patienten. Eine spezielle Drogentherapie bieten wir im stationären Zusammenhang nicht an.

Unser Therapiekonzept schließt je nach Indikation Psychotherapie, Verhaltenstherapie, systemische Familientherapie, in einzelnen Fällen auch Spieltherapie oder eine spezielle Traumatherapie sowie bei Bedarf auch eine medikamentöse Therapie mit ein.

Ergänzt und aberundet wird dieses Behandlungsangebot durch die bewährten Maßnahmen aus der Anthroposophischen Medizin, u.a. mit Kunsttherapien, Heileurythmie, Rhythmischer Massage und äußeren Anwendungen.

Wichtig ist es für uns und auch für den Patienten selbst, einen konkreten Therapieauftrag zu erhalten. Erst dann kann eine Behandlung fruchtbar werden. Dieser Therapieauftrag kann von den Kindern und Jugendlichen selbst, von den Eltern, aber auch von Betreuungspersonen und anderen Institutionen erteilt werden. Die Patienten und deren Sorgeberechtigte werden dabei immer einbezogen.

Die Behandlungsdauer ist abhängig von der Zielsetzung und dem Verlauf des therapeutischen Prozesses und wird im Rahmen der Familien- bzw. Betreuergespräche geklärt. Die letzte Entscheidung liegt selbstverständlich immer bei den Sorgeberechtigten.

Schulpflichtige Kinder und Jugendliche werden in der klinikeigenen Ita-Wegman-Schule unterrichtet.

Systemische Familientherapie und Verhaltenstherapie
Die Abteilung ist schwerpunktmäßig systemisch-familientherapeutisch und verhaltenstherapeutisch orientiert. Dementsprechend haben die Familiengespräche einen besonderen Stellenwert, wobei andere Psychotherapieformen mit einfließen können. Ein Problem wird auf dem Hintergrund des jeweiligen Kontextes betrachtet, unter besonderer Beachtung der individuellen und familiären Entwicklung. Dabei delegieren die Eltern einige Verantwortlichkeiten an uns, andere sollen bewusst bei den Eltern bleiben, um sie aktiv am therapeutischen Prozess zu beteiligen. So können die Eltern z.B. zur Klärung von Konflikten auf die Station gebeten werden. In bestimmten Situationen können die Familien so auch selbst Handlungsmöglichkeiten erarbeiten, was die Selbständigkeit fördert.

Ein weiteres Angebot an die Kinder und Jugendlichen sind die psychotherapeutischen Einzelgespräche, die regelmäßig mit dem behandelnden Arzt oder Psychologen stattfinden. Auch Gruppentherapien finden regelmäßig statt.

Die Inhalte der stationären pädagogischen Betreuung nehmen einen großen Teil des Tages in Anspruch und bieten den Kindern und Jugendlichen sowohl einen Schutz- als auch "Nutzraum".

Soziotherapie
Die Soziotherapie bildet das Fundament für eine erfolgversprechende psycho- und familientherapeutische Behandlung im stationären Kontext. Sie beinhaltet über die pädagogisch-pflegerische Betreuung der Patienten hinaus die Vertretung der Eltern zusammen mit dem Auftrag, Zielsetzungen in Alltagssituationen anzustreben, Konflikte im Sinne der Eltern zu bearbeiten, Krisen zu überwinden und eine Anleitung für das Verhalten im Alltag zu ermöglichen. Dieses wird durch einen engen und intensiven Elternkontakt gewährleistet.

Werktherapie
Die Werktherapie hat das Ziel, einen Selbsterfahrungsprozess zu fördern und dem Kind das Erlebnis von Stärke Bestätigung zu ermöglichen. Durch die Auseinandersetzung mit dem Material Holz und den entsprechenden Bearbeitungswerkzeugen wird eine besondere Realität geschaffen, eigene Fähig- und Fertigkeiten sind für die Kinder und Jugendlichen am Produkt direkt überprüfbar. Dieses Angebot findet mit einer entsprechenden Indikationsstellung im Einzelkontakt oder in Kleingruppen statt.

Gruppentherapie
Die Gruppentherapie stellt ein Bindeglied zwischen der pädagogischen Betreuung und den psychotherapeutischen Ansätzen dar. Ziel der Gruppentherapie ist es, gruppendynamische Prozesse des stationären Alltags deutlich zu machen, Konflikte auszusprechen, zu klären und neue Anregungen und Möglichkeiten für das Zusammenleben zu erarbeiten und auszuprobieren. Gleichzeitig bietet die Gruppentherapie die Chance, Probleme unter Gleichaltrigen zu thematisieren und sich im Spiegel der anderen selbst besser kennenzulernen und neu zu erleben.

Spieltherapie
Die Spieltherapie bietet die Möglichkeit, Emotionen auszuleben, Verhaltensweisen auszuprobieren und durch uneingeschränkte Wertschätzung zu mehr Selbstwertgefühl und Selbstsicherheit zu gelangen. Diese Therapie erfolgt in der Regel einzeln, nicht in der Gruppe.