Patient*innen aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie beim Mittagessen mit einer Mitarbeiterin.
Mitarbeiterin aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Patient*innen.
Therapeutinnen mit einer Gruppe von Kindern aus der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Wald.

Pädagogische Angebote

Ein kompetentes Programm mit Projektarbeit, Bezugsbetreuung, rhythmischer Tages- und Wochengestaltung und gemeinsamen Aktivitäten

Für die Kinder in der Altersgruppe bis 12 Jahre bildet die rhythmische Gestaltung der stationären Abläufe einen tragenden Rahmen. Eine klare Tages-, Wochen- und Jahresstruktur hat in der Arbeit mit den Kindern einen hohen Stellenwert. Angestrebt ist eine Dynamik zwischen dem Erhalten fester Strukturen und einer flexiblen Anpassung an individuelle und Gruppenbedürfnisse. Dem Alter entsprechend werden Kindergruppen gebildet, die es ermöglichen, in einem konkreten Rahmen, geführt durch pädagogische Fachkräfte, gemeinsame Aktivitäten zu gestalten und soziales Handeln zu erüben.

Die Freizeitgestaltung mit Ausflügen, Kinobesuchen und Besichtigungstouren bietet den Jugendlichen in der Alltagssituation einen Entspannungsraum, der die freien und nicht an Symptome gebundenen Anteile fördert und unterstützt. Der pädagogische Rahmen respektiert und unterstützt die normalen regelhaften, alltäglichen, gesunden, nicht an Symptome gebundenen freien Anteile einer Person. Neben den familientherapeutischen Gesprächen, in denen Ziele und Aufträge seitens der Eltern und des Jugendlichen formuliert werden, bietet der soziotherapeutische Alltag auf der Station die Möglichkeit, Konflikte zu bearbeiten und Krisen als Entwicklungschance verstehen zu lernen. Die Station als Lebensbereich wird zum entwicklungsfördernden Raum, in dem durch Klarheit und Deutlichkeit, Fürsorge und Kontrolle, Bestärkung und Konfrontation den Kindern und Jugendlichen die unterschiedlichen Anteile ihrer Persönlichkeit erfahrbar gemacht werden. Dadurch erleben sie, in welchen Bereichen neue Lebensformen sinnvoll und erprobbar sein könnten.

Pädagogische Projektarbeit
Die Aufgabe der pädagogischen Projektarbeit mit z.B. Sport, Kosmetik, Gartenbau, Seidenmalerei, Videofilme, Theaterprojekte, Backen und Kochen ist es, den Jugendlichen unter Anleitung durch Pädagogen Struktur, Verbindlichkeiten und Lerninhalte zu vermitteln. Sie ist ein wichtiger Teil im Rahmen der Behandlung und festigt auch das soziale Gefüge der Jugendlichen. Auch durch erlebnispädagogische Angebote erleben die Kinder und Jugendlichen die unmittelbare Auseinandersetzung mit sich und ihren Grenzen.

Bezugsbetreuungssystem
Im Behandlungsprozess steht den Eltern und den Kindern/Jugendlichen neben dem Arzt oder Psychologen ein/e BezugspädagogIn als AnsprechpartnerIn zur Verfügung. Diese/r begleitet das Kind bzw. den Jugendlichen auf der Station, hilft über erste Trennungsschwierigkeiten hinweg und vertritt die Interessen der Patienten im stationären Ablauf. Als Co-Therapeut nimmt der/die BezugspädagogIn an den Familiengesprächen teil und achtet in besonderem Maße darauf, dass therapeutische Konzepte in den Alltag integriert werden. In unserem Team arbeiten Sozialpädagogen, Heilpädagogen, Erzieher und Krankenschwestern bzw. -pfleger eng zusammen. Gemeinsam sind sie bemüht, die Betreuung der Kinder und Jugendlichen fördernd zu gestalten.

Tagesgestaltung/Wochengestaltung
Eine übersichtliche Tagesstruktur mit festen Weck- und Essenszeiten, einem Schul- und Therapieplan dient der Orientierung in der neuen Umgebung und der ganzheitlichen Integration der Kinder und Jugendlichen auf der Station. Die Wochengestaltung ist durch intensive Begleitung der Kinder eine wichtige Grundlage für die Entwicklung im Gesundungsprozess, die auch die Eigenverantwortlichkeit unterstützt. Dazu gehören Körperpflege, Spiele, die Übernahme von bestimmten Aufgaben wie z.B. Tischdecken und Essen auf- und abtragen, Gruppenprotokolle erstellen sowie die Mitbestimmung bei Projekten. Auf elektronische Medien verzichten wir weitgehend.