MRT-Aufnahme eines Schädels in der Abteilung für Neurochirurgie.
Mitarbeiter*innen der Abteilung für Neurochirurgie bei der Vorbereitung einer Hirnoperation.
Ärzte der Abteilung für Neurochirurgie bei einer Hirnoperation.
Mitarbeiter der Abteilung für Neurochirurgie während einer Operation.

Meningeome

Meningeome sind in der Regel gutartige, von den Hirnhäuten ausgehende Tumore. Sie kommen im Kopf und auch in der Wirbelsäule vor. Während des Wachstums schieben sie das Hirn oder Rückenmark beiseite. Der dadurch auf das Hirn oder Rückenmark ausgeübte Druck führt zu Symptomen wie zum Beispiel Kopfschmerz, Krampfanfällen, Lähmungen, Sprach-oder Sehstörungen. Zum Teil sind die Meningeome bei Diagnosestellung sehr groß. Die Wachstumsrate beträgt meistens wenige Millimeter pro Jahr. Bei kleinen Meningeomen ist oft die Beobachtung durch regelmäßige radiologische Kontrollen ausreichend. Wenn Meningeome erheblichen Druck auf das umliegende Hirngewebe ausüben, zu ausgedehnten Wassereinlagerungen im umliegenden Hirn führen oder neurologische Symptome auslösen, kann die Operation notwendig sein.

Ziel der Operation ist es, die Diagnose zu sichern und den Tumor möglichst vollständig zu entfernen. Je nach Lage des Tumors kann die Operation technisch einfach oder auch sehr anspruchsvoll sein, insbesondere, wenn der Tumor an der Schädelbasis lokalisiert ist. Dort kann er in Blutgefäße hineinwuchern oder wichtige Nerven umwachsen, so dass eine vollständige Entfernung nicht möglich ist.

Mit der neuropathologischen Untersuchung des Gewebes kann der Tumor in drei Kategorien eingeteilt werden:

  • Grad I: gutartig, langsam wachsend (das betrifft 85% der Tumore)
  • Grad II: atypisch, höhere Wachstumsrate, erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass der Tumor nach der Entfernung wieder zurückkehrt (Tumorrezidiv)
  • Grad III: hohe Wachstumsrate mit bösartigen Zellen, hohe Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls.

Wie vollständig der Tumor entfernt werden konnte, wird ebenfalls in mehrere Stadien gegliedert (nach Simpson):

  • Grad I: vollständige Tumorentfernung mit lokaler Entfernung der Hirnhaut
  • Grad II: vollständige Tumorentfernung mit lokaler Verödung (Koagulation) der Hirnhaut
  • Grad III: vollständige Tumorentfernung ohne Verödung (Koagulation) der Hirnhaut
  • Grad IV: Teilentfernung des Tumors
  • Grad V: Entnahme einer Gewebeprobe aus dem Tumor

Bei Tumorentfernung Simpson Grad I liegt das Risiko eines erneuten Tumorwachstums innerhalb von fünf Jahren bei ca. 5 Prozent. Mit steigendem Simpson-Grad steigt dieses Risiko. Daher wird immer die vollständige Tumorentfernung angestrebt.

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