Pflegerin drückt Salbe aus einer Tube in ihre Hand, um einen Patienten am Herzen einzureiben.
Pflegerin dosiert anthroposophische Arzneimittel für Patient*innen.
Pflegerin verteilt Medikamente auf die Essentablette ihrer Patient*innen.
Kamillenkinderöl aus der hauseigenen Apotheke zur äußerlichen Anwendung bei Kindern.

Leitender Apotheker
Dr. Andreas Portsteffen
Telefon 02330 62-3400
Telefax 02330 62-3991
a.portsteffen@remove-this.gemeinschaftskrankenhaus.de

Das Sortiment der Krankenhausapotheke umfasst nicht nur Medikamente der Allopathie, sondern zusätzlich auch zahlreiche pflanzliche Mittel (Phytopharmaka), homöopathische Mittel sowie Anthroposophischen Arzneimittel.
Ebenso werden die für eine Chemotherapie benötigten Zytostatika mit besonderer Sorgfalt zentral in unserer Apotheke zusammengestellt. Daraus resultiert ein hoher Sicherheitsstandard sowie eine stets aktuelle Information aller Beteiligten über die sachgerechte Anwendung dieser stark wirkenden Medikamente.

Anthroposophische Heilmittel und Medikamente

Ganzheitliche Behandlung mit komplementärmedizinischen Arzneimitteln aus natürlichen Ausgangsstoffen

Neben konventionellen Medikamenten setzen wir am Gemeinschaftskrankenhaus die bewährten Arzneimittel aus der Anthroposophischen Medizin ein. Sie sind darauf ausgerichtet, die Selbstheilungskräfte des Organismus anzuregen. Wo die konventionelle Medizin ausschließlich darauf ausgerichtet ist, Krankheitskeime abzutöten, Krankheitsprozesse zu unterdrücken, Stoffwechselprozesse zu unterbrechen oder zu manipulieren und fehlende Stoffe zu ersetzen (z. B. Vitamine, Hormone, Blutbestandteile), geht die Anthroposophische Medizin einen Schritt weiter. Sie will bewirken, dass der Organismus – wo immer es möglich und sinnvoll ist – eine Krankheit aus eigener Kraft überwindet. Dabei geht es vor allem darum, die Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Abwehrkräfte zu stärken.

Die Anthroposophische Medizin verwendet für Arzneimittel mineralische, pflanzliche, metallische und tierische Ausgangsstoffe. Typische mineralische Substanzen sind z. B. Quarz, Schwefel oder Kalk. Bekannte Heilpflanzen sind Arnika, gelber Enzian und Kamille. Bei Metallen kommen häufig Gold, Silber, Eisen und Zinn zum Einsatz. Zu den tierischen Ausgangsstoffen gehören Insektengifte (von Biene, Hornisse, Ameise) sowie gereinigte Organextrakte von Säugetieren (Leber, Thymusdrüse, Nieren Nerven).

Die meisten Ausgangsstoffe werden in hoher Verdünnung (homöopathisch potenziert) eingesetzt, nur sehr selten konzentriert.

Die Auswahl des Anthroposophischen Arzneimittels erfolgt krankheits- und patientenorientiert. Das heißt: es kommt nicht allein auf die durch Befunde gestützte Diagnose an, sondern auf den gesamten Kontext des Beschwerdebildes, das ein*e Patient*in in seiner/ihrer Krankheit zeigt. Die Ärztin/der Arzt hat dabei die Aufgabe zu erkennen, welche Kräfte, die die Beschwerden verursachen, im falschen Maß, zur falschen Zeit, am falschen Ort auftreten. Dabei berücksichtigt er auch den körperlichen Zustand der Patient*innen. Manchmal kann es auch notwendig sein, die Patient*innen erst einmal mit konventionellen Medikamenten zu behandeln, bevor sie in der Lage sind, selbst Abwehrressourcen zu mobilisieren.

Anthroposophische Arzneimittel enthalten häufig mehrere Inhaltsstoffe. Diese sind nicht nur kombiniert, sondern komponiert. Wie bei einem Orchester, so kommt es auch bei einem zusammengesetzten Arzneimittel darauf an, in welchen Anteilen die verschiedenen Einzelkomponenten gemischt sind. In dieser Art gemischt, ergeben sie eine andere Wirkung denn als Einzelbestandteile. So wie ein Orchester anders klingt als eine Violine allein.

Die Wirksamkeit eines Anthroposophischen Arzneimittels bemisst sich daran, ob es körperliche oder seelische Beschwerden mildern oder verschwinden lassen kann, ob es eine Krankheit verzögern oder heilen oder verhindern kann. Wirksamkeit ist dabei die Summe aller erwünschten Einzelwirkungen. Entscheidendes Kriterium dafür ist die Antwort des Organismus – und die ist immer individuell. In diesem Sinne unterscheidet sich die Anthroposophische Medizin von der klassichen Medizin, die den Wirksamkeitsnachweis eines Arzneimittels generell anhand von objektiven Kriterien fordert. Für viele Anthroposophische Medikamente ist dies nicht möglich, weil die individuelle Reaktion des Patienten im Vordergrund steht. Um sie zu erfassen, sind andere Studienformen erforderlich, die durchaus ebenfalls wissenschaftlichen Ansprüchen genügen. Auf diesem Feld hat die Anthroposophische Medizin in den vergangenen Jahrzehnten in der Forschung viel geleistet (vor allem z.B. in der Misteltherapie bei Krebserkrankungen).

Seit vielen Jahren fassen Anthroposophische Ärztinnen und Ärzte ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz der Anthroposophischen Arzneimittel in einem Vademecum zusammen, das Fachkreisen zugänglich ist und ständig erweitert wird.