Mitarbeiterin wendet eine rhythmische Massage bei einer Patientin an.
Pflegerin drückt Salbe aus einer Tube in ihre Hand.
Patientin erhält ryhtmische Massage am Bauch.

Massagen

Am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wenden wir konventionelle Bindegewebsmassagen, Lymphdrainagen, komplexe Entstauungstherapien sowie Rhythmische Massagen nach Wegman/Hauschka an

Vor allem die Rhythmischen Massagen bilden einen Schwerpunkt der Anwendungen. Die Rhythmische Massage beruht auf der klassischen Heilmassage, arbeitet jedoch zusätzlich noch mit anderen Griffen und Techniken und hat auch ein anderes Ziel. Die klassische Massage drückt, klopft, walkt und knetet verspannte Muskeln und Bindegewebe, um diese zu lockern. Die Rhythmische Massage dagegen regt mit saugenden und rhythmisch schwingenden, streichenden Bewegungen die Flüssigkeitsströme im Körper an. Dadurch kann sie krankhaft verfestigte und verdichtete Strukturen lösen und ins Fließen bringen.

Das mag manchmal an Lymphdrainage erinnern. Im Unterschied zu dieser orientiert sich die Rhythmische Massage aber nicht an bestimmten Bahnen und beschränkt sich auch nicht auf eine bestimmte Körperflüssigkeit – sie hat vielmehr alles Strömende im Organismus zum Ziel.

Die Rhythmische Massage will das, was schwer und fest geworden ist, oder was als schwer und verfestigt erlebt wird, wieder leicht und fließend machen. Ein Bild dafür ist die Wirkung der Sonne auf die Pflanze. Sie saugt über Licht und Wärme die Flüssigkeit in Stängel und Blättern nach oben. Dabei richtet sich die Pflanze auf und gewinnt an Elastizität und Lebenskraft.

Rhythmische Massage macht körperlich und seelisch durchlässiger, aufmerksamer, wacher. Sie durchwärmt, vertieft die Atmung, bessert Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Schmerzen, Verspannungen, Stauungen und viele weitere funktionelle Störungen. Auch wird der Körper anders wahrnehmbar: Es entsteht das Gefühl, versöhnt zu sein mit dem, was ist; eins sein zu können mit dem Leib – auch wenn er äußerlich nicht perfekt ist und sogar, wenn Behinderungen bestehen.

Spezielle Massageöle, auf der Basis der Anthroposophischen Medizin entwickelt, wirken dabei nicht nur als Gleitmittel für die Hände, sondern auch als Träger heilsamer Substanzen. Im Anschluss an die Massage ist eine mindestens 30-minütige Nachruhe obligatorisch, damit die Behandlung gut nachwirken kann.

Entwickelt wurde die Rhythmische Massage in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von den beiden anthroposophischen Ärztinnen Dr. Ita Wegman und Dr. Margarethe Hauschka. Sie hat bis heute nichts an Aktualität und Heilkraft verloren – im Gegenteil. Gerade in einer Zeit, die von Hektik und Reizüberflutung geprägt ist, kann eine Rhythmische Massage in die Ruhe bringen und Anspannungen lösen.