Die Dysplasiesprechstunde ist ein Angebot für Patientinnen mit Haut- und Schleimhautveränderungen der äußeren und inneren Genitale. Die Spezialsprechstunde dient zudem der Abklärung unklarer Befunde an Gebärmutterhals, Scheide und Schamlippen. Zudem wird mithilfe der umfassenden Diagnostik geklärt, ob bei der Patientin infektiöse und entzündliche Genitalerkrankungen vorliegen. Gemeinsam erstellen wir dann ein individuelles Therapiekonzept - sehr gern auch erweitert um die Möglichkeiten der Anthroposophischen Medizin.
Darüber hinaus bieten wir an:
- Zweitbegutachtung und Abklärung auffälliger Befunde, Differentialkolposkopie, Differentialvaginaskopie, Differenzialvulvoskopie)
- Histologische Abklärung auffälliger Befunde
- Therapie gesicherter Dysplasien und invasiver Krebserkrankungen (Eingriffe wie Konisation oder Kürretagen gehören zu unserem Leistungsspektrum)
- Therapie genitaler Warzen (Condylomata acuminata)
- Beratung HPV-Impfung
- Beratung schwangerer Patientinnen bei Vorliegen einer HPV-assoziierten Erkrankung
Was sind Dysplasien?
Unter der Bezeichnung Dysplasie verstehen wir in der Frauenheilkunde Fehlbildungen des Gewebes am Gebärmutterhals, in der Scheide und an den Schamlippen. Eine Dysplasie wird auch als Krebsvorstufe bezeichnet. Es handelt sich also um nicht-bösartige Zellveränderungen, die sich im Laufe von Jahren jedoch zu bösartigen Zellveränderungen, also zu einer Krebserkrankung, entwickeln können.
Weil Dysplasien normalerweise keine Beschwerden verursachen, werden sie meist bei gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen entdeckt. Einige Zellveränderungen erkennt der Gynäkologe während der Untersuchung mit bloßem Auge. Grundsätzlich wird jedoch zusätzlich ein PAP-Abstrich gemacht, der so genannte "Krebsvorsorgeabstrich", der weitere Erkenntnisse über das Stadium einer möglichen Dysplasie zulässt.
Welche Rolle spielen Humane Papillomviren?
Bei Humanen Papillomviren (HPV) handelt es sich um DNA-Viren, von denen rund 100 verschiedene Typen bekannt sind. Bestimmte HPV können Dysplasien und schließlich Krebs verursachen. Allerdings machen sehr viele Frauen (bis zu 70 Prozent) im Laufe ihres Lebens eine Infektion mit HPV durch. Nur eine geringe Zahl erkrankt an einer bösartigen Zellveränderung von Gebärmutterhals, Scheide oder Schamlippen.