Drei Chirurgen bei einer Operation am Patienten.
Vorbereitung für die Operation: Steriles OP-Besteck liegt sortiert in Schalen.
Nahaufnahme eines Operateurs im Operationssaal.
Priv. Doz. Dr. med. Glaser, Leitender Arzt der Abteilung für Chirurgie, im Beratungsgespräch mit einem Patienten.

Endokrinologische Sprechstunde
Donnerstag 10-16 Uhr
Telefon 02330 62-4444

Operationen an der Schilddrüse

In unserer endokrinologischen Sprechstunde sowie stationär behandeln wir Schilddrüsenerkrankungen wie zum Beispiel Überfunktion und Unterfunktion und andere Schilddrüsen-Beschwerden

Jede/r zweite über 40-Jährige in Deutschland hat eine vergrößerte oder knotig veränderte Schilddrüse. Eine Operation kann erforderlich sein, wenn

  • Medikamente nicht mehr ausreichen, um die Vergrößerung der Schilddrüse zu stoppen und/oder bereits Schluckstörungen, Atembeschwerden oder ein Druckgefühl im Hals bestehen.
  • eine Szintigrafie gezeigt hat, dass ein "kalter" Knoten vorliegt, der möglicherweise bösartig verändert ist
  • der Verdacht besteht, dass sich das Schilddrüsengewebe bösartig verändert hat oder bereits ein Tumor in der Schilddrüse nachgewiesen wurde
  • eine Szintigrafie gezeigt hat, dass ein "heißer" Knoten besteht, der dazu führt, dass die Schilddrüse zuviel Hormone produziert (Schilddrüsenüberfunktion, Hyperthyreose)
  • die Schilddrüse aufgrund einer Basedow-Erkrankung vergrößert ist und zu viel Hormone produziert
  • wenn eine aufgrund einer Schilddrüsen-Überfunktion eingeleitete Radiojodtherapie nicht sinnvoll, nicht erfolgreich oder nicht erwünscht ist.

Entfernt wird immer nur das krankhaft veränderte Gewebe. Allerdings kann es notwendig sein, die stärker erkrankte Seite der zweiflügeligen Schilddrüse vollständig zu entfernen, damit später nicht erneut operiert werden muss. Ein zweiter Eingriff nämlich brigt ein wesentlich höheres Risiko für die Verletzung eines Stimmbandnerven.

Um diese am meisten gefürchtete Komplikation auch schon bei der ersten Operation zu vermeiden, operieren wir unter Einsatz modernster Techniken, bei denen die Stimmbandnerven geschont werden (Neuromonitoring). Damit wird eine der schwerwiegendsten Komplikationen nach Schilddrüsen-Operationen vermieden: die Verletzung der Stimmbandnerven. Sie führt dazu, dass die Stimmbänder gelähmt werden, was die Stimme tiefer und leiser macht, Heiserkeit hervorruft oder das Sprechen erschwert. Ließ sich diese Komplikation trotz aller Sorgfalt nicht vermeiden, kann eine intensive Logopädie die Stimmqualität deutlich verbessern.

Besteht der Verdacht auf eine bösartige Veränderung der Schilddrüse, erfolgt noch während der Operation eine Schnellschnitt-Untersuchung des entnommenen Gewebes. Bestätigt sich der Verdacht, wird in aller Regel die ganze Schilddrüse mit den umgebenden Lymphknoten entfernt. Die von ihr produzierten Hormone können anschließend über Tabletten gegeben werden.

Eine Schilddrüsen-Operation dauert normalerweise eine bis zwei Stunden, der stationäre Aufenthalt etwa drei bis fünf Tage.

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