Muttermilch ist erwiesenermaßen die beste Nahrung für das Neugeborene. Sie enthält alles, was das Baby für seine Entwicklung braucht. Vor allem aber ist sie in ihrer Zusammensetzung genau darauf abgestimmt, was der noch sehr empfindliche Darm des Babys verarbeiten kann. Stillen schützt damit vor Mittelohrentzündungen, Magen-Darm-Erkrankungen und auch Allergien, deren Grundlagen oft in den ersten Lebensmonaten gelegt werden. Doch nicht nur die Muttermilch, auch die Bindung von Neugeborenem und Mutter ist elementar für einen guten Start ins Leben. Deshalb legt die diesjährige Weltstillwoche mit dem Motto „Stillen. Unser gemeinsamer Weg.“ den Fokus auf die Beziehung von Mutter und Kind.
„Die Beziehung von Mutter und Kind beginnt bereits unmittelbar nach der Geburt. Der ununterbrochene Hautkontakt, auch Bonding genannt, gewährleistet, dass ein biologisch vorgesehener Prozess in Gang kommt und die Oxytocin-Ausschüttung, also das Bindungshormon, stimuliert wird“, erklärt Michaela Strümper-Brix, Kinderkrankenschwester und Still- und Laktationsberaterinnen (IBCLC). Diese innere Bindung ist die wichtigste und stärkste, die ein Mensch im Laufe seines Lebens eingeht und ist entscheidend für die Entwicklung des Urvertrauens sowie für einen gelungenen Stillstart.
Das Gemeinschaftskrankenhaus ist seit 2020 als erstes babyfreundliches Perinatalzentrum in Deutschland zertifiziert worden und legt viel Wert auf das Bonding. Mütter werden deshalb von Anfang an darin unterstützt, eine harmonische, unbelastete Stillbeziehung zu ihren Kindern aufzubauen. Stillberaterinnen begleiten die Familien während und auf Wunsch auch nach dem Krankenhausaufenthalt intensiv, um bei eventuell auftretenden Problemen nach der Entlassung kompetenter Ansprechpartner zu sein.
Die Weltstillwoche ist eine von der World Alliance for Breastfeeding Action organisierte Aktionswoche und unterstützt das Ziel, Stillen als normale Ernährungsform für Säuglinge zu fördern und zu unterstützen. Die Weltstillwoche wird seit 1991 jährlich in 120 Ländern abgehalten und findet in Deutschland stets in der 40. Kalenderwoche eines Jahres statt – 40 deshalb, weil eine normale Schwangerschaft ca. 40 Wochen dauert.
